Agile Manifesto 4.0 (2018) – Zurück in die Zukunft #Agile40 #Agile2018 #MachMit #JoinIn #PlsShare
“Agile” für Dich und Deine Praxis
Erfolgskatalysator für Produkte und Services
(derzeitige Arbeitstitel)
Intro
„Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt…“
Das “Manifest für Agile Softwareentwicklung” /1/ stammt aus dem Jahr 2001. Es wurde seinerzeit zusammengetragen und formuliert von siebzehn spannenden Menschen, allesamt anerkannte Experten auf ihrem Gebiet Softwareentwicklung und Vertreter ganz unterschiedlicher Methoden-Welten.
Heute, 2018, viele Jahre später, gibt es vermehrt kritische Stimmen.
So hört man zum Beispiel, dass der Wertbeitrag des Agile Manifestos in der heutigen Zeit schwinde. Sein Inhalt spiegele die Gegebenheiten teils noch aus den 1970er Jahren bis letztlich Anfang der 2000er wieder. Nun sei es bereits weitere 17 Jahre alt. Seitdem seien wir z.B. technologisch unzählige Generationen weiter.
Heute ticke die Zeit schneller. Und vor allem: anders.
Inzwischen sei die Fokussierung (Limitierung?) nur auf Softwareentwicklung in der zunehmend komplexeren (System-) Welt ungenügend. Softwareentwicklung sei ein wichtiger, dennoch nur noch Bruchteil von Produkten und Services.
Und, seit 2001 sei das Agile Manifesto nicht mehr weiterentwickelt worden, obwohl es beispielsweise “Reagieren auf Veränderungen” als einen seiner Werte postuliere.
So bliebe es lediglich ein Zeitdokument.
Paradox
Allerdings ein Zeitdokument, auf das man sich paradoxerweise heute mehr denn je bezieht.
Aus dem Thema “Agile” ist eine ganze Bewegung entstanden – und ein Wirtschaftszweig mit unzähligen Produkten, Frameworks, Services und Business Cases.
Motivation war und ist víelleicht ein Leidensdruck, ausgehend von den etablierten Vorgehensmodellen (“Wasserfall” et al.). In der heutigen Zeit mit immer schwerer durchschaubaren (vernetzten) Systemen geben diese Modelle nur noch ungenügende Antworten – insbesondere bei dem steigenden Druck von immer kürzeren Time-to-Market-Notwendigkeiten bei hohen Qualitätserwartungen.
Manche erzählen von ihrer Sehnsucht nach einem methodischen Heilsbringer für aktuelle und kommende stetig komplexere Business-Herausforderungen.
Pseudo
Zu oft wird der Begriff “Agile” allerdings ganz profan rein marketing-technisch als “Verkaufsargument” für ein Sammelsurium von sogenannten “agilen” Produkten und Dienstleistungen herangezogen. Alles Mögliche wird inzwischen unter dem Label “Agilität”, teils reflex- oder zwanghaft, subsumiert, interpretiert und aufpoliert – und damit versucht, lediglich auf einer Dudenebene bedeutungsschwanger positiv zu konnotieren.
Neben dieser Art der (bewusst?) oberflächlichen und falschen Verwendung gesellen sich beliebige Nutzungsszenarien, in denen Einzelaspekte des Manifests cherry picking-artig, erkennbar “ohne Sinn und Verstand”, genutzt werden (Stichwort → “Cargo Cult”).
Zusätzlich gibt es eine Vielzahl divergenter Überlegungen, die gefühlt ganze Blumensträuße von “Spezial”-Manifesten versuchen hervorzubringen.
Wandel
Ohne Frage wäre es nicht nur im o.g. Sinn “Reagieren auf Veränderungen” ja sogar begrüßenswert, die eigentliche Weiterentwicklung und sinnvolle Anwendung auf weitere Themen, Domänen oder Rollen zu forcieren und fokussieren. /2/
Dabei wird mehr denn je zu beachten sein, dass mangels normativer Strukturen oder Gremien, wie in den letzten Jahren bereits inflationär zu erkennen, “Agile” als Buzzword für Alles und Nichts gedehnt, verbogen und verzerrt wird.
Die ursprünglichen Ideen und Konzepten verwässern bis zur Unkenntlichkeit – immer weiter, immer schneller.
Zurück in die Zukunft
Wie all dies – und eventuell vieles weitere mehr – künftig verbessert werden kann, läßt sich möglicherweise durch ein Experiment herausfinden.
Ausgehend von 2018 steht zunächst die Rückbesinnung auf Ideen und Konzepte des originalen Agile Manifesto aus 2001 an. Von dort könnte es dann über iteratives und inkrementelles Vorgehen mit evolutionären Verbesserungen weitergehen – beispielsweise über Ausdehnung auf weitere aktuelle und kommende Themen, Domänen sowie Rollen-, Modell-, Prozess- oder Methoden-Betrachtungen etc.
Wir werden sehen…
Zurück in die Zukunft.
(to be continued…)
Experiment
So, nun kannst Du dieses Experiment direkt mitgestalten.
Deine Gedanken, Deine Ideen, Deine ehrliche Kritik sind gefragt!
Mögliche erste Fragen könnten sein:
- Was denkst Du zu diesem Thema?
- Wobei und wie hilft Dir “Agile”?
- Wie unterstützt Dich und Deinen Kollegen und eure Firma das “Agile Manifest”?
- Was fehlt Dir persönlich, was fehlt euch mit Bezug auf “heute und morgen” beim “Agile Manifesto 2001”?
- Was würdest Du präzisieren, verändern, streichen, ergänzen?
Egal, was Dir dazu gerade durch den Kopf geht, alles ist wichtig!
Schreib einfach Deinen Kommentar, eMails, mache einen (Video-) Blog-Beitrag (bitte mit Link-Angabe), oder vielleicht treffen wir uns in einer gemeinsamen Session auf einer der kommenden “Agile” Meetups … was und wo auch immer.
Ich bin ganz neugierig auf Deine Impulse.
/1/ https://agilemanifesto.org/iso/de/manifesto.html
/2/ Eine der letzten Brainstorming-Sessions ergab u.a. diese Punkte:
“Agile für …”
- (Software-, Produkt-, Konzept-, Ergebnis-, Lösungs-) Entwicklung
- Marketing, Vertrieb, Strategie, Kommunikation, HR (Human Relationships), (Portfolio, Program, Project, Product, …) Management, Organisationsentwicklung, Betriebsorganisation, …
- CxO/Executives, Kunden/Anwender (Personas), (System-) Ingenieure, PO, SM, Dev-Team, Scrum-Team, DevOps, UX, QA, xCoaches, …
- (Werbe-) Agenturen, Fintech/Banking/Insurance, Automotive, …
- Start-ups, KMU, Behörden/Verwaltung, Industrie, Konzerne, …
Für mich ist das Agile Manifest in der jetzigen Fassung fast ein zeitloses Dokument. Das einzige Manko was ich bisher sehe, ist die softwarelastige Formulierung, die doch eine erhebliche Transferleistung für Nicht-ITler bedeutet und es mitunter nicht einfach macht, Nicht-ITler zu überzeugen.
Lieber Thomas,
danke – mal wieder – für Deine Gedanken.
Was wäre denn ein begrifflicher Ersatz für „Software“, der das Manifest näher an die Nicht-ITler bringt?
Was würdest Du bei dem Titel, Einleitung, Werte und Prinzipien präzisieren, verändern, streichen, ergänzen?
Fehlt etwas komplett, das sinnvoll dem Manifest hinzugefügt werden sollte? Insbesondere für die Herausforderungen von heute und morgen?
CU
Boeffi
Mir geht es ähnlich. Ich sehe das Manifest (Werte und Prinzipien) als ein „zeitloses Dokument“ an.
Es ist halt für IT geschrieben. Andere Berufsfelder stolpern sicher über den einen oder anderen Begriff. Man kann das Manifest anpassen oder basierend auf dem Manifest „neue Manifeste für andere Berufszweige“ schreiben. Beides klingt erstmal valide …