„Wer einen Sumpf trockenlegen will,
darf nicht die Frösche fragen.“– Volksmund
Während des letzten sehr munteren „agilen Stammtisches“ kam das Dauerthema nach der besten „Verkaufsmethode für Scrum“ auf. Aus all den Beschreibungen meist recht junger Einführungen agiler Vorgehensweisen lässt sich häufig das selbe Resümee ableiten.
Mit der Denkart obiger gern zitierter Volksweisheit wird versucht den oder die jeweiligen Gegen-Spieler zu wenig oder überhaupt nicht über ein Vorhaben zu informieren – arglos oder eher gezielt?
Bei der nachträglichen Betrachtung von sogenannten „agilen Projekten“, die nicht ganz so optimal gelaufen oder gar gescheitert sind, drängt sich ein wiederkehrender Kern-Punkt auf:
[indent]die Einführung wird nach einem Bottom Up-Ansatz von einer kleinen (Entwickler-) Truppe initiiert [die bewusste Wortwahl „Truppe“ vs „Gruppe“ unterstreicht eine teils subversive Herangehensweise].[/indent]
Es gab zuvor jeweils einen sehr konkreten Leidensdruck im Projekt-Alltag. Dieser ließ sich nicht vernünftig adressieren. Immer wieder stieß man auf taube Ohren.
Reflex
Nun, da „Agile“ oder Scrum en vogue [1] ist, „macht man nun auch in Agile bzw. Scrum“ – pragmatisch, im kleinen Kreis, ohne offiziellen Auftrag.
Eine ausreichende Alternativen-Betrachtung erfolgte in der Regel nicht. Weder für non-agile noch für agile Methoden. Weiterhin wurde eine Untersuchung der Pro und Contra-Aspekte [2] und deren Wechselwirkungen auf bestehende Prozess-Abläufe versäumt [oder vermieden?].
Die Einbeziehung des Managements schien zu schwierig oder unmöglich. Ein Werben für die dringend notwendige veränderte Vorgehensweise erfolgte nicht oder zu spät. Ein Sponsor wurde somit nicht gefunden.
Dennoch wurde es versucht, quasi durchgezogen,… aber,
die Frösche wurden nicht gefragt.
(Zwischen-) Ergebnis
Mehr oder minder schnell ergibt sich:
die „altgedienten“ Manager [von lat. manus agere = „an der Hand führen“] lassen sich kaum von den „Bewohnern eines kleinen gallischen Dorfes“ die für sie neue agile Vorgehensweise oktroyieren. Gleiches gilt für andere „betroffene“ Stakeholder.
Um auch hier im Eingangsbild zu bleiben:
Die Kröte schlucken sie nicht [so ohne Weiteres]
Warum auch?
Nach meiner Erfahrung zählen auch an den Grenzen zur traditionellen [Projekt-] Welt in zweiter Linie Fakten – in erster jedoch Gefühle [auch wenn dies nicht gern eingestanden wird]. Beides läßt sich nicht z.B. in einer zwei-stündigen Info-Veranstaltung effektiv vermitteln.
Alternativen ?
Nach anfänglichen Erfolgen von Bottom Up-geprägten Einführungen sehen sich die Initiatoren schnell mit Problemen und Widerständen konfrontiert [→ q.e.e.].
Dies ist ein Standard-Thema und führt z.B. in Scrum-Kreisen immer wieder zu der eingangs erwähnten Frage nach einer geeigneten „Verkaufsmethode für Scrum“.
In den weiteren Teilen der Serie möchte und kann ich natürlich keine allgemeingültigen Lösungen präsentieren. Dafür sind die jeweiligen Kontexte zu individuell.
Vielleicht gelingt es mir jedoch für die ein oder andere Alternative zu werben und zu sensibilisieren.
Welche Erfahrungen hast Du mit den Fröschen gemacht?
Wie beziehst Du sie in Deine Vorhaben ein?
CU
@ Boeffi .net aktualisiert am 24.05.2018
[1] → Warum scheitern immer mehr Scrum-Projekte?
[2] → Scrum – Produkt, Nutzen oder Mehr-Wert ?
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#Change #ContinuousImprovement
… herzlichen Dank für euer konstruktives Feedback.
Natürlich sind die Frösche nur in diesem Beispiel im Management angesiedelt. Die Geschichte lässt sich auch umdrehen.
Wenn das Managment Entscheidungen einfach über die Köpfe der Betroffenen (Frösche) hinweg beschließt, ohne die Chance wahrzunehmen, diese miteinzubeziehen. Dann hat man anstatt Mit-Arbeiter sehr schnell Gegen-Arbeiter…
So herum, oder so herum!
CU
Boeffi